Hüten


Der Berger des Pyrénées ist ein französischer Hütehund und liebt Schafe (und ähnliche Tiere) über alles! Seine Hüteeigenschaft ist allerdings nicht mit dem Hüteverhalten eines Border Collies vergleichbar. Beide Rassen hüten vollkommen unterschiedlich. Er bewacht große Herden oftmals alleine und ist trotz seiner geringen Größe in der Lage, diese zahlreichen Tiere zu bewegen. Sein Mut, seine Energie, seine Eigenständigkeit und auch sein Durchsetzungsvermögen bilden an dieser Stelle das ursprüngliche Wesen des typischen Bergers.

M beim Hüten

In der Zucht sollten die Hüteeigenschaften erhalten bleiben. Teilweise werden sogar Hüte(eignungs)test angeboten, bei denen die Hüteveranlagung der Hunde überprüft wird. Allen Berger interessierten kann dieser Hütetest nur empfohlen werden, denn dort kann der Hund in seiner urprünglichen Arbeit beobachtet werden. Hunde, die voher noch keine Schafe gesehen, geschweige denn gehütet haben, wissen sofort was mit den Wollknäulen zu tun ist. Es ist faszinierend zu beobachten, wie die Hunde instinktiv arbeiten und der Schalter im Kopf „click“ macht.

M an der Schafherde
Einblicke in den Hüte(veranlagungs)test:

Unsere Hündin „M“ hat im August 2009 ihren ersten Hütetest abgelegt und sofort bestanden. Der Hüte(veranlagungs)test war ein echtes Erlebnis und fand auf der Schwäbischen Alb bei der Schäferei Fauser in Pfronstetten statt. Zwei Round-Pen (eingezäunte Ringe für die Schafe) waren aufgebaut, es sollte also parallel gearbeitet werden. Um 9.30h ging es los.... die ersten Berger des Pyrénées bekamen endlich die Schafe vor die Nase gesetzt! Um zu sehen, wie der Hunde auf die Schafe reagiert, wurde er erst außen um den Round-Pen geführt. Der Schafzaun trennte also noch Hund und Schaf. Bereits hier wurde der Hund abgeleint und sollte den Kontakt zu den Schafen selber suchen. Danach ging es direkt ab in den Ring. Mensch und Hund betraten gemeinsam den Round-Pen, der Hund arbeitete sofort frei (unangeleint) und dann ging es los.....Auge in Auge mit den Schafen.

Was dann passierte war unglaublich. Viele Hunde arbeiteten so, als ob sie noch nie etwas anderes gemacht hätten. Sie schossen zu den Schafen, umkreisten diese, stoppten eine sich bewegende Herde, holten einzelne Schafe zurück und ließen sich sogar perfekt von den Schafen abrufen. Wow! Das hätten wir nicht gedacht. Je nach Veranlagung und Charakter arbeitete jeder Hund etwas anders. Manche hätten auch mit Kühen keine Problem gehabt, so zielsicher und kompromislos wurden die Schafe eingefangen, andere waren da etwas vorsichtiger. Einige wenige zeigten sich aber auch sehr unsicher und waren mit der Situation vollkommen überfordert, so dass an Hüten nicht zu denken war.

M zeigte sich von Anfang an begeistert von den Schafen. Es ging los und M war vollkommen in ihrem Elemet. Sie flitze sofort zu den Schafen und schaffte es auch, die sich bewegende Herde zu stoppen. Sie trieb sie von hinten, rannte nach vorne und und stoppte sie wieder, holte einzelne Tiere ernergisch zurück und zeigte ihnen wo es lang ging. Unglaublich! Schnell war es schon wieder vorbei. Fazit vom Prüfer: Der Hund kann erst richtig zeigen was in ihm steckt, wenn er mehr Tiere zum arbeiten hat und auch mehr Platz. 10 Schafe reichen hier nicht aus. Die Herde wurde um weitere 20 Schafe vergrößert und jetzt durfte M nochmal die große Herde bewegen. Das stellte sich allerdings als sehr schwierig heraus, da die Tiere schon die Nase voll hatten und nicht wirklich kooperationswillig waren. Trotzdem, M ließ nicht locker und arbeitete auch hier wieder sehr zielsicher. Am Ende gab es die Höchstpunktzahl und einen glücklichen, geschafften, aber strahlenden Hund.